Der Antoniuskanal

Das Hochwasser 2021 brachte ihn, den Antoniuskanal, nochmals ins Gespräch. Damals, als Abt Hirsch von Landscorn diesen Kanal nach 1643 bauen ließ, hatten er und sein Nachfolger, Abt von Eynatten, wohl zwei Gedanken: Zum einen hoffte man, dass dieser Kanal Entlastung brächte, weil das Hochwasser von 1643 eine zerstörende Wirkung gezeigt hatte und zum anderen sollten die Abwässer des Ortes und des Klosters geruchsfreier entsorgt werden.

Der Kanal, ein Bauwerk von großer Bedeutung (einmalig in Deutschland, lt. Aussage des bekannten Historiker Wilfried Maria Koch, der beim Rheinischen Amt für Denkmalpflege tätig war), führt von der Antoniuskapelle unter den Häusern der Korneliusstraße, quer unter dem Marktplatz (früher Garten der Mönche) unterhalb der Sparkasse, entlang der Kirche und des ehemaligen Lehrerseminars, unterhalb des Mühlenkanals, in die Wiesen der Klause und kommt dort an die Oberfläche (siehe Karte von 1861).
Nach intensiver Recherche des Heimat- und Eifelverein Kornelimünster wurde der Kanal im vergangenen Jahr nochmals eingehend durch die untere Wasserbehörde untersucht. Experten mit Kameras ausgerüstet, berichteten, dass der Kanal zu großen Teilen zugeschüttet bzw. zugemauert ist. Einige Teilstücke sind noch erhalten, teilweise so groß, dass man diese begehen kann!

Nun kann man die berechtigte Frage stellen:

Warum öffnet man nicht dieses Bodendenkmal. Die Antwort ist eindeutig, der Untergrund ist Eigentum der Grundeigentümer. Sie müssten somit die Kosten tragen. Zudem würde eine Öffnung dieses Kanals nichts Wesentliches bei extremen Hochwässern bewirken.
Der Rolandkanal (Verbindungskanal von der Indebrücke zur ehemaligen Fabrik „Roland“, im Abteigarten und an der Promenade)wurde in diesem Jahr total verschlossen. Die Überschwemmungen im Bereich der ehemaligen Reichsabtei, heute Kunsthaus NRW, waren unter anderem darauf zurückzuführen, dass der Rolandkanal das Wasser staute, statt es abzuführen.
So müssen wir nun warten, bis entsprechende Rückstauflächen für Inde und Iter geschaffen werden.
Hiergegen wehren sich noch die Naturschutzverbände. Bachsäuberungen und Flutung von Steinbrüchen sind ihnen ein Dorn im Auge.
Vielleicht hilft hier die Information aus der Chronik, dass das Indebachbett bis zu 3 Meter tiefer lag und mehrmals jährlich gesäubert wurde!

Helmut Jägers, Heimatwart

 

 

Der Antoniuskanal b 

Verlauf des Antoniuskanals = rote Linie

 

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